Oskar ist ein bildschöner Rüde, der als Fundhund im Tierheim gelandet ist. Er wurde von seinen verantwortungslosen Besitzern mit Maulkorb an den Gleisen am Kasseler Hauptbahnhof angebunden. Wie feige muss Mensch eigentlich sein, um seinem Hund, für den man ja schließlich die Verantwortung übernommen hat, so etwas anzutun?
Oskar zeigt problematisches Verhalten im Umgang mit Mensch und Tier, aber das rechtfertigt in keinster Weise, sich seiner so zu entledigen. Irgendjemand hat ja schließlich irgendwann einmal die Verantwortung für Oskar übernommen und will sie offensichtlich nicht weiter tragen. Leider kennen wir die Vorgeschichte nicht und müssen schauen, wie wir mit einem weiteren Problemhund irgendwie klarkommen. Eine Vermittlung ist vorerst nicht denkbar. Aber solche Aktionen führen dazu, dass die Tierheime irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft mit Problemhunden voll sind, keine Fundtiere, Sicherstellungen und Abgabetiere mehr aufnehmen können. Probleme, die in erster Linie vom Menschen verursacht wurden und für die die Tiere am allerwenigsten etwas können.
Oskar zeigt Menschen und anderen Tieren gegenüber deutliches Abwehrverhalten und wir ausschließlich mit Maulkorb spazieren geführt. Er braucht Menschen, die bereit sind, mit ihm zu arbeiten und damit ist nicht ein paar Stunden Hundeschule gemeint, sondern (zeit-)intensives Arbeiten. Sein Umfeld sollte in ländlich-ruhiger Umgebung liegen und es sollte keine allzu dichte Hundepopulation bestehen. Kinder und andere Tiere sollten im neuen Zuhause nicht vorhanden sein und es sollten nicht allzu viele Besucher vorbeikommen bzw. muss dies vernünftig gemanagt werden.