Marckist ein bildschöner und stattlicher Rüde, dessen Pechsträhne im Leben einfach nicht abreißen will. Vor einigen Jahren haben wir ihn als fünf Monate alten Steppke an eine Familie vermittelt, die bereits einen Hund von uns hatte. Mehrere Jahre war alles Friede, Freude, Eierkuchen, bis im Juli 2022 der Anruf kam, dass Mark gebissen und man nun Angst vor dem Hund habe. Schließlich habe man ja auch Kinder (im Teenageralter). Marck war, so wurde uns geschildert, im Garten, durch ein Unwetter der Zaun beschädigt und als ein älterer Herr das Grundstück passierte, ist Marck wohl zu ihm hin und hat ihn gebissen.
Da wir uns ein Leben lang verantwortlich für unsere Tiere fühlen, haben wir Marck, der sich nie zuvor etwas hat zuschulden kommen lassen, natürlich sofort wieder in unsere Obhut genommen. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass der Vorfall sich bereits Monate zuvor ereignete und der Gebissene sich erst nach Monaten dazu entschlossen hatte, nun doch Anzeige zu erstatten. Doch damit nicht genug. Der arme Kerl kam mit einem nicht behandelten Kreuzbandriss zu uns und musste erst operiert werden.
Wir wollen nichts verharmlosen und ein Beißvorfall ist sicherlich nicht Schönes und sollte nach Möglichkeit nicht vorkommen. Aber man muss natürlich immer die Umstände berücksichtigen, warum was passiert ist. Marck ist mit Sicherheit kein gefährlicher Hund und auch kein Beißer. Aber er stellt gewissen Anforderungen an seine neue Halter. Er hat sicherlich Beschützerinstinkt und möchte auf Haus und Garten aufpassen. Aber es liegt in der Verantwortung von uns Menschen, dafür Sorge zu tragen, dass nichts passiert. Wir wünschen uns für ihn ein Zuhause bei Menschen mit Hundeerfahrung, die in ländlicher Umgebung wohnen, über Eigentum mit einem großen, hundesicher eingezäunten Grundstück verfügen, auf das er auch aufpassen darf. Seine Menschen sollten bereit sein, mit ihm zu arbeiten und ihm liebevoll, aber konsequent seinen Platz im Leben zu zeigen. Körperlich sollten sie ihm gewachsen sein, damit sie nicht wie ein Fähnchen im Winde hinter ihm herfliegen und Marck bestimmt, welche Richtung er einschlagen möchte. Schließlich misst er xyz cm Schulterhöhe und bringt xyz Kilogramm auf die Waage.
Im Tierheim bewohnt er ein Einzelapartment, da wir einfach keine passende Hundedame in seinem Format haben. In der Vergangenheit hat er ja über mehrere Jahre mit einer Hündin zusammengelebt und dies hat gut geklappt, so dass wir uns vorstellen können, dass dies auch im neuen Zuhause wieder funktionieren könnte. Im Tierheimalltag ist es jedoch häufig sehr stressig und wir möchten nicht, dass es zu Übersprungshandlungen kommt.
Fremden gegenüber ist Marck erst einmal skeptisch und sollte behutsam an neue Menschen und Situationen herangeführt werden. Hat er jemanden erst einmal in sein Herz geschlossen, zeigt er sich als richtiger Kuschelbär und liebt Streicheleinheiten über alles. Er ist sehr verspielt und eine richtige Wasserratte. Er bräuchte im Garten allerdings einen XXXL-Swimmingpool.
Eine kleine Unart dürfen wir natürlich auch nicht verschweigen: Hin und wieder zerlegt er sein Hundebett in 1000 Einzelteile. Ob ihm nur langweilig ist und er gerne puzzelt, wissen wir nicht genau. Aber mit teuren Designerbettchen wären wir erst einmal vorsichtig. Aber vielleicht zeigt er diese Unart im neuen Zuhause auch gar nicht und es ist einfach seine Art der Stressbewältigung…
Am Anfang haben seine neuen Menschen sicherlich viel Arbeit vor sich, doch es lohnt sich und wir wünschen uns so sehr für diesen tollen Kerl, dass es Menschen gibt, die das Potenzial erkennen, das in ihm steckt und ihm eine zweite Chance geben möchten.