Hallo liebes Tierheimteam,
Mathilda ( ehemals Viro ) und ich sind nun seit etwas über 2 Jahren ein Team. Ich kann gar nicht glauben, dass sie schon solange bei mir ist und ich bereue es keine Sekunde, diesen Hund aufgenommen zu haben.
So ängstlich und verstört sie war, soviel Schreckliches sie erlebt haben muss - ich würde sagen, dass wir es geschafft haben!
Wir haben es geschafft, ohne Angst angeleint zu werden, vollkommen frei von Allem einfach mal sich im Körbchen zu aalen, wie eine Rakete loszurennen, glücklich durch die Weltgeschichte zu traben und dabei durchgehend zu wedeln, Eigenarten zu entwickeln ( sie grummelt und guckt mich vorwurfsvoll an, wenn bestimmte Musik zu laut gespielt wird!!) und eigentlich ein ganz normaler Hund zu werden.
So sehe ICH das, aber viele heute immer noch nicht.
Ich habe bisher niemanden in meinem Umfeld getroffen, der gesagt hat, er hätte sie auch genommen (und das macht mich wirklich sehr traurig und nachdenklich) oder hätte die Geduld dafür, denn ja, sie ist sehr verstört gewesen, aber seien wir doch mal ehrlich...was braucht so ein Hund? Viel viel Geduld, Hundeverstand und vor allem Liebe. Ich denke, das ist nicht zuviel verlangt.
Aber was ist heute schon normal?
Mein kleines Mädchen hat leider immer noch Angst vor fremden Menschen. So setzt sie sich immer noch bei Begegnungen mit Menschen ängstlich hinter mich oder erschreckt sich durch ein kleines Geräusch derart, dass sie auf dem Laminat Schlittenhund spielt... meine Familie und Freunde vertraut sie nur zaghaft, aber ich denke, ich kann stolz sein, wenn mein kleines freches Mädchen beim Frühstück sich bei meiner Mutter zum Betteln positioniert :D
Sie kann seit Kurzem auch Sitz auf Kommando und führt dies sogar bei meinem Freund gegen Bestechung brav aus...zögerlich und nicht völlig befreit von allem wie bei mir, aber sie tut es und entwickelt laaaaangsam das Gefühl dafür!
Bei mir ist sie einfach noch ne Nummer anders, ich bin nunmal ihre schützende Mutti, bei mir weiß sie, kann sie sich voll und ganz gehen lassen.
Es kann sich keiner vorstellen, wie schön es für mich tagtäglich ist, einen freudestrahlenden, wedelenden Hund zu sehen, der auf Aufruf zum Gassi-Gehen es kaum in den Startlöchern aushält.
Nun wohnen wir in einer WG und dabei ist auch eine Katze. Ohne Probleme hat sie diese aufgenommen, anfangs hat sie bei Zunahekommen das Fauchen der Katze nicht verstanden...sie wollte doch einfach nur mal riechen. Mittlerweile faucht Katze auch nichtmehr, wenn Mathilda nen Drang kriegt und einfach mal hingeht und
Nasi-Nasi machen will ! Ein herrliches Bild !!
Ich könnte soviel über sie erzählen, aber das wüde den Rahmen sprengen.
Eines noch: Im Februar wurde ihr Mammatumor erfolgreich entfernt und eine Magenspülung durchgeführt, da auf den zuvor gemachten Röntgenbildern etwas Ungewöhnliches festgestellt wurde. Die Kleine verfügt über eine gereizte Magenschleimhaut + gutartiges, nicht wachsendes Geschwür und dadurch hat sie oftmals unangenehmen Atem und neigt ab und zu zu Reizattacken die darin enden, dass sie alles frisst, was nicht niet- und nagelfest ist ( Decken etc ).
Aber das haben wir nun alles in den Griff bekommen und sie hat die OP für ihre Alter 1A überstanden !!
Ich würde immer wieder einen solchen Hund nehmen, sie gibt soviel zurück und ist so dermaßen dankbar!
In frühesten einem Jahr gehts dann auf die Suche nach einem Kumpel!
Ich denke, sie hat ihre Grundangst überwunden, so dass es dann Zeit für einen Hundekumpel ist, der ihr den Rest Sicherheit geben kann - das zeigt sich deutlich, wenn ich bei meiner Familie bin und der Familienhund dabei ist.
Aber bis dahin wird sie auch so noch einiges lernen und vor allem glücklich sein!
Liebe Grüße, Kathi mit Mätti