Hallo Herr Plücker, liebe Tierheimmitarbeiter,
endlich komme ich mal dazu ein paar Fotos und Geschichten von mir zu senden,.
Als ich im Sommer von meinem neuen Leuten abgeholt wurde war mir das ganz schön gruselig. Wir sind im Auto gefahren, und ich habe ganz aufgeregt zum Fenster raus geschaut. Wo es wohl hingehen wird mit diesen Fremden?
Wir sind in einen riesigen Garten gefahren mit einem schönen Haus drin. Das hat mir schon einmal gefallen. Und da war noch ein großer schwarzer Hund, die hieß Sina. Die hat mir auch gefallen. Ich wollte so gern mit ihr spielen, aber sie hat sich einfach umgedreht und mich nicht beachtet. Die Menschen waren ganz, ganz lieb mit mir und haben mir viel Zeit gelassen alles zu erkunden. Das Haus ist groß, ich hatte viel zu tun, bis ich alles kennengelernt habe. Am meisten hat mich natürlich Sina interessiert. Ich habe alles mögliche angestellt, damit sie mich endlich mal bemerkt. Aber nichts. Mein Frauchen ist mit uns spazieren gegangen, im Garten und im Haus gespielt, alles probiert damit Sina mich beachtet, aber sie fand mich doof. Ich habe nicht locker gelassen, all meinen Charme eingesetzt und nach 14 Tagen hatte ich sie um die Pfote gewickelt. Wir haben zusammen gespielt, sind durch Haus und Garten gerannt, haben gekämpft, Schuhe zerkleinert, Löcher gebuddelt und hatten jede Menge Spaß. Sina hat auf mich aufgepasst wie eine Mama, die ich ja nie so richtig hatte. Sie hat mir gezeigt, wer auf der Hundewiese nett ist und wer nicht, hat mir die Angst vor der großen Fulda genommen, war immer an meiner Seite und hat mich beschützt. Ich war so glücklich mit ihr und sie blühte auf durch mich. Schließlich war sie schon über 11 Jahre alt, und lange Zeit sehr traurig, weil ihr Partner Charly, mit dem sie 10 Jahre zusammengelebt hatte, gestorben war.
Doch dann wurde Sina krank. Herrchen und Frauchen brachten sie zum Doktor weil ihr ein Milztumor geplatzt war. Es sah ganz schlecht aus um sie. Sie ist operiert worden und war lange in der Tierklinik. Doch dann kam sie nach Hause, ich habe mich so gefreut. Sie hat geknurrt und wollte auch nicht mehr spielen. Frauchen ist mit ihrem Bett in die untere Etage gezogen, damit Sina keine Treppen laufen musste. 10 Tage haben wir dort geschlafen. Sina war sehr schwach und hat ganz viel geschlafen, aber mit jedem Tag ging es ihr besser. Frauchen hat nichts anderes mehr gemacht, als sich um uns zu kümmern und sie hatte große Angst um Sina. Doch sie hat gekämpft, jeden Tag aufs Neue. Ganz tapfer war sie und es ging ihr jeden Tag ein bisschen besser. Wir lagen sogar schon wieder zusammen im Garten und haben ganz kleine Spaziergänge unternommen. Als wir alle dachten, dass sie es geschafft hat, hat die Krankheit gesiegt. Sina ging es auf einmal ganz schlecht und sie musste nachts wieder zum Doktor. Sie hat es nicht geschafft und ist ganz sanft bei Frauchen und Herrchen im Arm eingeschlafen. Frauchen hat viel geweint (jetzt auch!) und ich habe so getrauert, dass ich den nächsten Tag mit Fieber auch beim Doktor saß. Ich war so traurig und habe meine kleine Welt nicht mehr verstanden. Dann kamen die Durchfälle, die ich ja auch schon im Tierheim hatte, wieder. Ich musste dauernd zum Doktor, was ich ziemlich doof fand. Ich konnte nur das Diatfutter essen, alles andere ging nicht. Mein Frauchen hat nicht locker gelassen. Sie hat immer gesagt, dass Diatfutter kein Futter für Welpen ist. Sie wollte wissen, woran das liegt, dass ich kein normales Futter vertrage. Dann haben wir einen Test gemacht, und ich darf kein Rindfleisch, Lamm, Kuhmilch und vieles mehr essen. Jetzt bekomme ich ganz tolles Futter mit Huhn und es geht mir prächtig
Mittlerweile bin ich 9 Monate alt, 60 cm groß und wiege 27 Kilo!!!!!! Ich wachse jeden Tag, werde langsam ein kräftiges Bürschen, bin ganz schön frech und habe viele Artgenossen als Freunde, mit denen ich mich jeden Tag zum spielen und Blödsinn machen, verabrede. Ich muss auch ganz schön viel lernen. Mein Frauchen geht mit mir zu Herrn Werner in die Schule. Da habe ich schon seit der Welpenschule einige Kumpels. Ich kann schon ganz viele Sachen und es macht mir ganz viel Spaß zu lernen. Ich führe sozusagen ein Prinzendasein und fühle mich wie im Paradies und habe immer gute Laune, was ich mit viel bellen, hüpfen und springen zum Ausdruck bringe. Ich habe viel nachzuholen und in mir steckt jede Menge Energie. Wenn ich draußen bin, bin ich voller Neugier, was alles Schönes passieren kann. Den neuen Leuten wie ich meine Menschen oben genannt habe, vertraue ich blind und bin dankbar, dass ich bei ihnen bin. Ein besseres Zuhause kann man sich als Hund nicht wünschen und ich wünsche all meinen Artgenossen, die in Tierheimen leben müssen, dass sie so ein schönes Zuhause finden wie ich. Ich habe wirklich Glück gehabt! Ich kann mich als Hund entwickeln, nicht als dressierter Befehlsempfänger. Ich bekomme auch ganz wenig geschimpft, wenn ich mal was angestellt habe, wie z.B. Fußmatten und Schuhe zerkauen, Bücherregal, incl. Bücher annagen, Griffe von Kommoden zerkleinern, neu gekaufte Hundekissen zerstören... Angeblich soll das von ganz allein aufhören, wenn ich groß bin????!!! Bin gespannt, wann das sein wird??
So, nun habe ich für heute aber genug getippt. Freut Euch mit mir an meinen Fotos und das es mir so gut geht. Ihr dürft mich auch gerne mal besuchen kommen.
Alles Liebe und erfolgreiche Vermittlungen wünschen
Anton, der Glückpilz und
Annette Carl