Hallo, Ihr lieben Tierheimmitarbeiter!
Jetzt bin ich schon 3 Monate bei meiner neuen Familie und ich habe mich schon gut eingelebt.
Meine Operation habe ich gut überstanden und habe mich auch sehr schnell davon erholt. Bei der Tierärztin habe ich mich vorbildlich benommen, habe alle Untersuchungen ohne Murren und Knurren hingenommen, obwohl ich ja ziemlich krank war und ein paar Tage später wäre ich sicher gestorben. Aber mein neues Frauchen hat rechtzeitig erkannt, dass mit mir etwas nicht stimmt. Das Praxisteam hat immer gesagt: Da kommt ja unsere Brave!!!
Es hat schon etwas gedauert, bis ich begriffen habe, wo ich jetzt hin gehöre. Dazu kommt noch mein \"Sturkopf\", aber meine Familie hat nicht aufgegeben und hat sich Rat bei einer Hundetrainerin geholt. Und jetzt klappt alles schon ganz prima. Ich bin in der Wohnung sehr brav, manchmal schlafe ich bei der Tochter meiner Familie im Bett und da mache ich mich ganz schön breit. In die Küche darf ich nicht, das weiß ich eigentlich auch; aber wenn Herrchen sein Käsebrot unbeaufsichtigt auf dem Tisch liegen lässt, dann kann ich nicht anders! Ohne Leine darf ich noch nicht Gassi gehen, Herrchen und Frauchen trauen mir noch nicht so ganz, der Jagdtrieb könnte mich überkommen und dann, wer weiß? Also wird schön trainiert an der langen Schleppleine und dann gibt es immer feine Käsewürfel als Belohnung, ist doch toll, oder? Ein Problem habe ich dann doch noch, ich reagiere angstaggressiv bei allen großen Fahrzeugen( LKW, Busse, Trecker)und Motorräder. Da muss Frauchen ihre ganze Kraft aufbringen, damit ich nicht überfahren werde. Ich kann ja nun mal nicht erzählen, was in meinem früheren Leben alles schief gelaufen ist. Aber meine Familie ist zuversichtlich und hofft, das wir das auch noch hinkriegen. Ach ja, noch eins: ich kann auch Türen öffnen. Die ersten drei Abende habe ich Herrchen und Frauchen immer erst noch mal im Schlafzimmer besucht. Oder wenn ich allein war, habe ich in allen Zimmern nachgeschaut, ob nicht doch jemand da ist. Aber inzwischen mache ich das nicht mehr. So, das war\'s erst mal. Im Anhang ein paar Bilder.
Tschüss, und viele liebe Grüße an meine Kollegen von Caro und Familie Boese